
Engagement, Zusammenarbeit und Kooperation: Co-Forscher
Wir fanden mehrere unterschiedliche Vorstellungen von Partizipation in CSS. Um CSS weiterzuentwickeln, müssen die spezifischen Ebenen der Beteiligung an jeder Forschung geklärt werden. Zunächst wäre zu fragen, was es bedeuten würde, „Ko-Forscher“ in die Forschung einzubinden, im Gegensatz zu passiven Vorstellungen von „Freiwilligen“ oder „Teilnehmern“. Das Potenzial von CSS, das Wissen und die Perspektive der Bürger in den verschiedenen Phasen der Forschung einzubeziehen, muss gemeinsam mit den Co-Forschern untersucht werden, dh einschließlich der Interpretation von Daten und der Präsentation von Forschungsergebnissen. Bemerkenswerterweise sind nicht alle Co-Forscher mit dem Begriff „Partizipation“ an sich einverstanden. Daher sollten alternative Begriffe in Betracht gezogen werden, dh Kooperation, Kollaboration oder Engagement. Es scheint unerlässlich, Diskussionen über die Interessen der verschiedenen Interessengruppen zu führen, Gemeinsamkeiten und Ziele sowie Möglichkeiten für eine stärkere Inklusion zu identifizieren. Wichtige Fragen zur weiteren Diskussion sind unter anderem: Wie wird Partizipation gefasst und wie wird sie im CSS-Konzept gestaltet? Was sind die Folgen der Zusammenarbeit mit verschiedenen Gemeinschaften bei der Gestaltung dieses entscheidenden Konzepts? Wie viel Partizipation ist im konkreten Kontext und in welchen Phasen der Recherche notwendig und sinnvoll? Wer ist wofür zuständig und warum?
Zunehmende soziale Wirkung und sozialer Wandel
Soziale Wirkung – als ein weiteres zentrales Element von CSS – erscheint ebenfalls als eher verschwommenes Konzept, das in seinen verschiedenen Begriffen unterschiedliche Dimensionen anspricht. Das Ziel von CSS, die gesellschaftliche Wirkung von und mit der Forschung zu maximieren, erfordert eine kontinuierliche Erwägung innovativer Wege zur Verbesserung der öffentlichen Debatte und zur Einbringung von Bürgerbelangen in die relevanten Gremien auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Langfristige Auswirkungen der Forschung und die Hochskalierung der Ergebnisse müssen angegangen werden. Dieses Bestreben berührt die folgenden Fragen: Wer könnte in eine Wissenskoalition aufgenommen werden? In welchen Formaten könnte die Forschung öffentlich diskutiert und präsentiert werden? Welche analogen und technologischen Tools und Plattformen könnten für die Verbreitung und Verbreitung von Ergebnissen genutzt werden? Soziale Wirkung für wen und in Bezug auf was?
Entwicklung einer Theorie des Wandels
Die Entwicklung einer Theorie des Wandels erscheint vielversprechend, um die Ziele der Forschung zu verdeutlichen. Die meisten Ansätze beinhalten emanzipatorische und transformative Ziele und sind mit sozialem Aktivismus oder politischen Kampagnen verbunden. Gleichzeitig fehlt ihnen jedoch eine spezifische Methode, um die angestrebte Veränderung zu spezifizieren. Eine Theorie des Wandels würde in diesem Zusammenhang langfristige Ziele identifizieren, aus denen Handlungsrepertoires und neue Werkzeuge zur Wissensproduktion abgeleitet werden könnten. Sie würden dabei helfen, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um die Wirksamkeit ihrer Arbeit zu verbessern und letztendlich dazu beitragen, ihr Ziel zu erreichen. Die Entwicklung einer Theorie des Wandels in einer Wissenskoalition würde auch ein potenzielles Instrument für den Kapazitäts- und Gemeinschaftsaufbau zwischen den verschiedenen Interessenvertretern der Forschung darstellen. Was ist das Ziel, das wir erreichen wollen? Welche Schritte sind zu unternehmen, um das Ziel zu erreichen?
Aufprallmessung
Auch wenn die soziale Wirkung ein zentraler Aspekt von CSS ist, sind die eigentlichen Instrumente zu ihrer Messung unterentwickelt oder fehlen im Allgemeinen. Daher müssen Co-Evaluation und Wirkungsevaluation viel mehr Aufmerksamkeit und Entwicklung erfahren. Dies würde einen großen blinden Fleck angehen und die Sammlung von Beweisen in CSS verbessern. Daher ist ein komplementärer Mix an Evaluationsmethoden erforderlich. Idealerweise müssen verschiedene Arten und Formate von Anfang an bei jeder Forschungsaktivität implementiert werden, beginnend mit Aktivitäten zur Bürgerbeteiligung und Sensibilisierungsmaßnahmen. Darüber hinaus müssen beabsichtigte Wirkungen, wie z. B. erhöhtes Empowerment, verbesserte Nachhaltigkeit, bessere Daten usw., frühzeitig im Forschungsdesign beschrieben und nicht nur während des Projekts, sondern auch nach Projektende gemessen werden. Dies erfordert kreative Lösungen sowie die Einbeziehung von Gemeinschaften und verteilte Eigenverantwortung für die entwickelten Prozesse.
QQualität der Forschungsergebnisse
Die Legitimität der Forschungsergebnisse der CSS-Forschung ist ein weiterer kritischer Punkt. Wir haben festgestellt, dass CS-Praktiken regelmäßig nicht als gültige Methodik in ihren verwandten wissenschaftlichen Disziplinen akzeptiert werden. Daher haben Forschungsarbeiten manchmal Schwierigkeiten, in von Experten begutachteten Zeitschriften veröffentlicht zu werden, und Forschungsergebnisse wurden von politischen Entscheidungsträgern nicht anerkannt. Um dieses Misstrauen zu überwinden, würden Strategien wie das Festhalten an einer rigorosen empirischen Methodik oder das Lobbying für gemeinsam entworfenes und gemeinsam erstelltes CSS gehören, die gemeinsam in der Wissenskoalition diskutiert werden könnten. Dazu gehört auch, die Potenziale der Rolle von Co-Forschenden jenseits von „Datenlieferanten“ zu betonen. Daher könnten Potenziale zur Verbesserung der Qualität von Forschungsergebnissen zu realen Problemstellungen durch CSS weiter betont werden. Die Qualität der CSS-Forschung soll den Bedürfnissen beider Seiten gerecht werden – dem allgemeinen Bedürfnis der Co-Forschenden nach praxisrelevanten Wissensformen, die den lokalen Kontexten entsprechen, und dem Bedürfnis der Forschenden nach verallgemeinerten empirischen Erkenntnissen und Erkenntnissen.
IErhöhung der Inklusivität, Zugänglichkeit und Anwendbarkeit
Inklusivität, Zugänglichkeit und Anwendbarkeit sind weitere Schlüsselmerkmale von CSS, die während des gesamten Forschungsprozesses kontinuierlich berücksichtigt werden müssen – insbesondere im Hinblick auf Vollständigkeit und naturwissenschaftliche Grundbildung. In erster Linie kann ein höherer Grad an Inklusion erreicht werden, indem einfache Sprache verwendet wird und Fachsprache wann immer möglich vermieden wird, während die Genauigkeit erhalten bleibt. Transparenz in der Dokumentation von Sitzungen kann Missverständnisse vermeiden und Inklusion verbessern. Darüber hinaus haben Visualisierungen sozialer Phänomene und Forschungsergebnisse eine affektive Kraft und unterstützen Inklusivität, Zugänglichkeit und Anwendbarkeit. Während der gesamten Phasen der RIA müssten Offenheit, Transparenz und niederschwellige und gebrauchsfertige Methoden kontinuierlich überprüft werden, um potenzielle Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren -sensible Daten – abgeleitet von OS würden einen potenziellen Rahmen für die Verbesserung der Inklusion und der Wirkung der Forschung bieten. Darüber hinaus könnten laufende Outreach-Aktionen in verschiedenen Formaten dazu beitragen, Co-Forscher über bestehende Aktivistengemeinschaften hinaus einzubeziehen. Eine grundlegende Frage wäre: Wie können kontextgesteuerte Ansätze ermöglicht werden, die sicherstellen, dass Inklusivität und Zugänglichkeit in jedem Einzelfall und im spezifischen Kontext (politisch, infrastrukturell, kulturell usw.) wirklich erreicht werden?
AAutorität, Ressourcen, Eigentum
Agency als ein weiteres Kernkonzept muss in Bezug auf die Teilnahme und das Engagement von Co-Forschern in der RIA diskutiert werden. Inklusionseffekte der Forschung könnten durch eine offene Debatte in den Forschungskoalitionen über Fragen wie: Wer übernimmt wofür Verantwortung? Wer vertritt wen und warum? Diskussionen über Mehrdeutigkeiten von CS im Rahmen einer Neoliberalisierung in der Wissenschaft sind bis heute die Ausnahme. Eine kritische Auseinandersetzung mit billigen, entfremdeten Arbeitskräften in einem wettbewerbsorientierten, neoliberalen Forschungsumfeld als Gegengewicht zu staatlicher Verantwortung könnte die (selbst-)ermächtigenden Aspekte von CSS fördern. Wie jedoch die Expertise der Co-Evaluierung zeigt, geht Engagement mit Eigenverantwortung einher. Daher müssten Fragen der Eigentumsverhältnisse, Anerkennungssysteme und Entschädigung der Teilnehmer weiter diskutiert werden. Für eine CSS-Forschung, die auf eine hohe Beteiligung von Co-Forschenden abzielt, erscheint es unerlässlich, zumindest einen Dialog zu diesem Thema zu eröffnen. Meistens werden während der verschiedenen Forschungsphasen verschiedene Formen immaterieller Kompensationen angeboten, wie beispielsweise Wissensaustausch und gegenseitiges Lernen. Darüber hinaus sind die Miteigentümerschaft an den Forschungsergebnissen sowie die Erlangung sozialer Sichtbarkeit alternative Ansätze zur Vergütung s. Eine Strategie, um einen Konsens über Eigenverantwortung und Handlungsfähigkeit zu erreichen, wäre es, die Koevaluation von Anfang an in RIA einzubeziehen.
Sichere Kommunikationsräume und Machtverhältnisse
Da die unterschiedlichen Beteiligungs- und Vergütungsebenen eine Hierarchie in der Forschungsorganisation schaffen, sind offene Gespräche zwischen den verschiedenen Interessengruppen von entscheidender Bedeutung. Unterschiedliche Kommunikationsfähigkeiten können zu unausgewogenen Machtverhältnissen innerhalb des Projekts führen. CSS bringt verschiedene Akteure (Akademiker, Citizen Scientists, politische Entscheidungsträger u.a.) an einen Tisch, um zusammenzuarbeiten, und muss daher unterschiedliche Interessen innerhalb dieser Hierarchien verwalten. Daher ist ein sicherer und offener Raum für Kommunikation, Reflexion, Planung und gemeinsames Lernen für alle Forschungsbeteiligten eine Grundvoraussetzung für CSS. Die ständige Überprüfung von Machtverhältnissen und die Bereitstellung eines offenen Gesprächsraums während der Forschung sind nicht nur eine herausfordernde Absicht, sondern zugleich wesentliche Schritte hin zu einer kollaborativen Wissensproduktion. Ein moderierter offener und geschützter Kommunikationsraum würde den Rahmen bieten, um kritische Punkte sowie positive Ansprüche der Co-Creation-Prozesse anzusprechen. Die Konzeptualisierung und praktische Umsetzung eines solchen Raums müsste an den spezifischen Forschungskontext angepasst werden, aber er kann ähnliche Methoden wie die RIA verwenden.
Open Science und Datenschutz
Bei CoAct folgen wir den Prinzipien von Responsible Research and Innovation (RRI) (z. B. Owen et al., 2012; Smallman; 2018). Mit gesellschaftlichen Fragestellungen und gesellschaftlichen Akteuren im Zentrum der Forschung sind die laufende Diskussion, Anpassung und Klärung der Forschungsethik eine wesentliche Säule der RIA- und CSS-Methodik. Die informierte Zustimmung wurde bereits als entscheidendes Instrument in dieser Methodik identifiziert. Es muss für jeden Teilnehmer vollständig verständlich sein und sich auch an die Dynamik der Co-Creation anpassen. Schließlich wird ein weiterer relevanter Aspekt darin bestehen, die Open-Science-Prinzipien mit der Privatsphäre der Teilnehmer in Einklang zu bringen. Die Offenlegung personenbezogener Daten könnte in unserer RIA tatsächlich zu einer erhöhten Anfälligkeit der Teilnehmer im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit, Jugendbeschäftigung und Umweltgerechtigkeit führen.