
Es ist kein Abschied!
Nach drei spannenden und intensiven Jahren geht CoAct zu Ende. Citizen Social Sciences will gleichberechtigt zwischen Bürgergruppen und akademischen Akteuren zusammenarbeiten. Als Konsortium schlagen wir ein neues Verständnis von Citizen Social Science als partizipatorische Forschung vor, die von Bürgergruppen mitgestaltet und vorangetrieben wird, die ein soziales Anliegen teilen. Sie werden zu Co-Forschern in Prozessen, die üblicherweise von akademischen Forschern dominiert werden.
In den letzten drei Jahren haben wir Methoden zusammengeführt und weiterentwickelt, um Bürgergruppen durch aktive Teilnahme an der Forschung einen gleichberechtigten „Sitz am Tisch“ zu geben, von der Konzeption über die Interpretation der Ergebnisse bis hin zu ihrer Umsetzung in konkretes Handeln. Aber wir ermöglichten auch intensive Diskussionen und Wissensaustausch über die Rahmung von Partizipation und das vorherrschende Wissenschaftsverständnis.
All diese Aktivitäten haben zu Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnissen geführt, die wir mit allen Interessierten an unserer Abschlusswoche teilen und diskutieren möchten. Wir organisieren drei Tage des Wissensaustauschs, der Reflexion und Diskussion der Zukunft von CSS auf der Grundlage dieser Erkenntnisse.

Chancen und Hürden für einen inklusiven Ansatz von Citizen Social Science
Kritische Reflexionen über 3 Jahre Lernen
Anmeldung https://forms.gle/127JLNwMczjdeQce9
Bei CoAct verstehen und erforschen wir Citizen Social Science (CSS) als partizipative Forschung, die von Bürgergruppen mitgestaltet und vorangetrieben wird, die ein soziales Anliegen teilen.
Da die Essenz partizipativer Arbeit darin besteht, ein inklusives Engagement aller Gruppen zu ermöglichen, die Teil eines gesellschaftlichen Veränderungsprozesses sind oder von ihm betroffen sind, führt uns diese Definition intrinsisch zu Aspekten, die einer systemischen Reflexion bedürfen.
Wie weit können wir von bürgergetriebener Forschung sprechen, die in der Wissenschaft verwurzelt ist? Wie profitieren zivilgesellschaftliche Organisationen von partizipativer Forschung in ihrer programmatischen Arbeit und brauchen sie die Wissenschaft? Wie kann CSS multiperspektivische und inklusive Politikgestaltung bereichern?
Sozialwissenschaftliche Forschung impliziert häufig die Beteiligung von Bürgergruppen aus sehr unterschiedlichen Kontexten, oft gefährdeten oder gefährdeten Gemeinschaften. In einem optimalen CSS-Szenario können akademische Institutionen ebenso wie zivilgesellschaftliche Organisationen, die in ihre jeweiligen Gemeinschaften eingebettet sind, CSS-Experten sein und CSS-Prozesse leiten. Forschung, die gemeinsam von zivilgesellschaftlichen und akademischen Akteuren geleitet wird, öffnet sich für multiperspektivische Forschung, von der beide Seiten profitieren sollten, wenn sie durch integrative Praktiken des Wissensaustauschs durchgeführt wird. Außerdem muss die Diskussion über CSS aus einer globalen Perspektive sehr kontextsensitiv sein und mehrere Faktoren berücksichtigen. Dies reicht von Lücken zwischen akademischen Forschern und lokalen Gemeinschaften bis hin zu Risiken externer Voreingenommenheit, kultureller Distanz usw., wenn akademische Forscher von außen kommen. Während die organisierte Zivilgesellschaft viele Jahrzehnte partizipatorischer Praktiken und eines globalen kritischen Diskurses pflegt, befindet sich die CSS-Community in ihrer Entstehungsphase. Darüber hinaus stoßen wir bis heute auf ein Ungleichgewicht von CSS-Projekten außerhalb der Wissenschaft, die akademische Forscher „auf Abruf“ einladen.
Was bedeutet es also, und was können wir aushalten, wenn wir Citizen Social Science als eine Kombination aus gleichberechtigter Zusammenarbeit zwischen Bürgergruppen (Co-Forschern), die ein gesellschaftliches Anliegen teilen, und akademischen Forschern verstehen?
CoAct hatte die Gelegenheit, die Möglichkeiten und Herausforderungen der partizipativen Forschung über verschiedene thematische Linsen und gesellschaftspolitische Kontexte hinweg zu erkunden. In diesem Panel möchten wir einige wichtige Erkenntnisse aus diesen Erfahrungen herausstellen und Feedback von führenden Mitgliedern der Zivilgesellschaft und politischen Entscheidungsträgern erhalten.
Diese Podiumsdiskussion wird sich auf zwei Lernbereiche konzentrieren, die das CoAct-Team als die wichtigsten identifiziert hat.
Thema 1: Das Bedürfnis nach mehr Flexibilität in partizipativen Forschungsprozessen
Partizipative Prozesse stoßen naturgemäß auf Probleme, die im Vorfeld nicht berücksichtigt wurden. Besonders bei der Arbeit in sehr unterschiedlichen kulturellen und politischen Kontexten können sich bewährte und kontextsensitive Praktiken erheblich unterscheiden. Dies erfordert eine ausreichende Flexibilität im Forschungsprozess, um von eigenen Konzepten und etablierten Methoden abzuweichen. Institutionelle Protokolle sind oft nicht kompatibel mit dem, was dies bedeutet, wie z
• Flexibilität ermöglicht die gemeinsame Identifizierung von Methoden und stellt sicher, dass Methoden für die Nutzung durch alle beteiligten Akteure angepasst werden.
• Flexibilität zur Anpassung des Forschungsdesigns und der Interaktionsformate, um auf die spezifischen Bedürfnisse der Teilnehmer einzugehen.
Flexibilität bedeutet auch Zeit; Zeit, auf dem Weg vom Vorgeplanten abzuweichen und Vertrauen aufzubauen. Die Arbeit mit zB Randgruppen oder Menschen mit psychischen Erkrankungen erfordert viel Sensibilität und Offenheit, um auf neue Situationen und Bedürfnisse einzugehen und eine Vertrauensgemeinschaft zu formen.
Thema 2: Die Notwendigkeit Aufbau auf lokaler Erfahrung in der partizipativen Forschung
Das Wesen der sozialwissenschaftlichen Bürgerforschung und der partizipativen Forschung im Allgemeinen liegt in der Einbeziehung lokaler Gemeinschaften und Interessengruppen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen. Diese Akteure verfügen über die tatsächliche Expertise, die auf der Erfahrung basiert, was in ihrem jeweiligen institutionellen, kulturellen, politischen und infrastrukturellen Kontext funktioniert und was nicht funktioniert. Co-Forscher haben ihre Agenda und Verfügbarkeit, während engagierte Gruppen bereits über eigene Erfahrungen mit lokal relevanten Formen der Zusammenarbeit und Wissensproduktion verfügen. Dies macht die Frage, wie Gemeinschaften in Co-Research-Prozessen aufgebaut und mit unterschiedlichen Erwartungen umgegangen werden können, zu einer zentralen Frage, die es im CSS zu klären gilt. Dies sind Fähigkeiten, die nicht an Universitäten gelehrt werden. Fähigkeiten, die jedoch tief in der organisierten Zivilgesellschaft und in Aktivistengemeinschaften verwurzelt sind. Von dieser Anerkennung abzuweichen und die Identifizierung einer gemeinsamen Sprache und eines gemeinsamen Ansatzes zu priorisieren, während lokale Erfahrungen und frühere lokale Arbeit anerkannt und darauf aufgebaut wird, kann der erste wichtige Schritt sein.
In anderen Szenarien müssen individuelle Erfahrungen, Bedingungen oder Kontexte sensibel navigiert werden. Diese individuellen Bedingungen zu berücksichtigen und sie gleichzeitig auf die kollektive Ebene eines gemeinsamen Forschungsszenarios zu heben, ist ein herausforderndes Unterfangen.
Wir werden konkrete Beispiele aus den CoActs Research and Innovation Actions diskutieren. Die Partner werden erzählen, wie sie mit diesen Situationen umgegangen sind und was wir daraus lernen können.
Sprecher
Mäßigung
Kersti Ruth Wissenbach, The Global Innovation Gathering
Kersti ist politische Soziologin und arbeitet seit den frühen 2000er Jahren an der Schnittstelle von Kommunikation, Technologien und Bürgerrechten. Sie ist wissenschaftliche Leiterin des in Berlin ansässigen Konnektiv Kollektiv und arbeitet an der Schnittstelle von digitaler Transformation und gesellschaftspolitischem Wandel. Sie fungiert auch als Senior Content Lead beim Global Innovation Gathering, einem Koalitionspartner des CoAct-Projekts. Kersti hat mit Aktivistengruppen, NGOs und öffentlichen Institutionen zusammengearbeitet und die strategische Planung, Politikberatung und Umsetzung verschiedener Bürgerbeteiligungsprozesse auf der ganzen Welt geleitet, darunter Kenia, Ruanda, Mosambik, Nigeria und Kambodscha. Sie ist spezialisiert auf partizipative und aktivistische Forschung. Nachdem sie sich während ihrer gesamten Hochschulausbildung und Karriere auf partizipative Entwicklungskommunikationsprozesse konzentriert hat, arbeitet Kersti mit verschiedenen co-kreativen Methoden, um inklusive und kontextgesteuerte Projekt- und Strategiedesignprozesse zu ermöglichen.

Katja Mayer, Zentrum Soziale Innovation ZSI, Universität Wien, Österreich
Katja ist Soziologin und arbeitet als Postdoktorandin am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Wien und Senior Scientist am Zentrum für Soziale Innovation (ZSI). Ihre Forschungsschwerpunkte am ZSI sind Forschungspolitik, Citizen Science und Open Science. Ihre universitäre Forschung konzentriert sich auf die Wechselwirkungen zwischen sozialwissenschaftlichen Methoden und der Öffentlichkeit. Ihr Fokus liegt insbesondere auf den kulturellen, ethischen und sozio-technischen Herausforderungen an der Schnittstelle von Informatik, Sozialwissenschaften und Gesellschaft.

Diskussionsteilnehmer
Teresa Wintersteller, Universität Wien – Institut für Erziehungswissenschaften
Teresa ist Sozial- und Kulturanthropologin und Sozialarbeiterin. Sie ist Expertin für partizipative Aktionsforschung mit Kindern und Jugendlichen und konzentriert sich auf die Entwicklung qualitativer Forschungsmethoden für kollaborative Forschungspraktiken. Sie ist erfahrene Trainerin in der politischen Bildung mit Jugendlichen und hat sich zum Ziel gesetzt, non-formale Bildungsansätze und wissenschaftliche Forschung zu verbinden. Ihre Arbeit orientiert sich an sozialer Gleichberechtigung und Empowerment und widmet sich Fragen von Macht und Ausgrenzung. Derzeit ist sie leitendes Projektmitglied des CoAct-Teams der Universität Wien im Bereich Jugendbeschäftigung. Als Aktivistin engagiert sie sich für LGBTINQ+ Organizing und Community Work.

Valeria Arza, CONICET / CENIT, Nationale Universität von San Martin
Valeria ist eine leitende Forscherin in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovationspolitik. Sie hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften (Buenos Aires University), einen Master in Entwicklung (London School of Economics) und einen Doktortitel in Wissenschafts- und Technologiepolitik (SPRU, Sussex University). 2021 gewann sie den Houssay-Preis in den Sozialwissenschaften, die höchste Auszeichnung, die vom argentinischen Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation vergeben wird. Ihre aktuelle Forschungsagenda liegt im Bereich Open und Citizen Science für gesellschaftliche Ziele.

Josep Perelló, OpenSystems / Institut für komplexe Systeme der Universität Barcelona
Josep ist ordentlicher Professor an der Universitat de Barcelona und Koordinator des Projekts CoAct. Seit 2013 hat er bei der Gründung von OpenSystems, einer bahnbrechenden Forschungsgruppe im Bereich Citizen Science, forschungspartizipative Praktiken integriert. Er hat mehr als 20 öffentliche Experimente in Zusammenarbeit mit Künstlern, Designern, Museen, Kulturfestivals, Organisationen der Zivilgesellschaft und Kulturzentren mit einer breiten Wirkung auf Presse und Medien durchgeführt. Projekte konzentrieren sich hauptsächlich auf menschliches Verhalten in städtischen Kontexten und werden im Allgemeinen von betroffenen Gruppen/Gemeinschaften mitgestaltet, um eine öffentliche Debatte zu ermöglichen und gemeinsam auf soziale Anliegen einzugehen. Außerdem gründete und koordinierte er das Barcelona Citizen Science Office (2013-2018), eine Initiative des Stadtrats von Barcelona.

Isabelle Bonhoure, OpenSystems, Institut für komplexe Systeme der Universität Barcelona
Isabelle ist Forscherin und Koordinatorin der OpenSystems-Gruppe der Universitat de Barcelona.** Sie trat der OpenSystems-Gruppe 2013 bei, nachdem sie in Materialwissenschaften promoviert und vielfältige Forschungserfahrungen gesammelt hatte, darunter Studien zu Umwelt und öffentlicher Gesundheit im globalen Süden. Sie war an mehr als einem Dutzend lokaler, nationaler und europäischer Citizen Science-Projekte beteiligt, die sich auf die Einführung von Citizen Science in Schulen, Experimente im öffentlichen Raum und in Zusammenarbeit mit GLAMs (Galerien, Bibliotheken, Archive und Museen) und Forschungskooperationen konzentrierten. Schaffung mit Kollektiven in einer prekären Situation.

Experte Befragte
Gilberto Vieira, data_labe
Gilberto Vieira ist Mitbegründer und CEO von data_labe (datalabe.org), eine Datenorganisation in Maré, einer der größten brasilianischen Favelas. Das Labor wird von den Bewohnern der jungen Favelas geleitet, die Daten zu Geschlecht, Rasse, Bildung, Territorium und digitalen Rechten suchen, analysieren und visualisieren. Im Zentrum der Projekte steht die Frage, ein Imaginäres über Städte und die darin lebenden Menschen zu konstruieren. Gilberto ist außerdem Doktorand in Urban Studies und erforscht die Zentralität urbaner Peripherien im Zeitalter der Datenkolonialität.

Linda Bonyo, African Lawyers Hub
Linda Bonyo ist die Gründerin des Lawyers Hub, einer panafrikanischen Gemeinschaft von Anwälten, die daran arbeiten, Technologie einzusetzen, um den Zugang zur Justiz für Tech-Startups zu erleichtern, digitale Fähigkeiten für Anwälte zu verbessern und afrikanischen Regierungen politische Alternativen innerhalb der Tech Policy Arena anzubieten. 2017 gründete Linda den Lawyers Innovation Hub in Nairobi, den ersten Legaltech-Hub in Afrika, um Tech-Startups und die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Recht und Technologie zu unterstützen. Der Lawyers Hub ist gewachsen und veranstaltet das erste Africa Law Tech Festival, das aus einer LawTech Academy, einem Africa Legal Hackathon, einem Africa Digital Rights Concert und einer Africa Policy Co-Creation Conference besteht, die allein im Jahr 20 mehr als 1000 afrikanische Länder und über 2020 einzigartige Teilnehmer anzieht. Der Lawyers Hub hat kürzlich die Africa Law Tech Association mit der Mozilla Foundation als Gründungsmitglied ins Leben gerufen, um afrikanische Stimmen auf dem Kontinent zu verstärken.
Linda ist Anwältin des High Court of Kenya und arbeitet in den ICT-Ausschüssen der regionalen Anwaltskammern wie der Pan-African Lawyers Union und der East Africa Law Society. Sie glaubt fest an die Kraft rechtlicher Innovationen als Katalysator für sozioökonomisches Wachstum.

Júlia Miralles de Imperial, Tinència d'Alcaldia de Cultura, Educació, Ciència i Comunitat
Júlia hat einen BA-Abschluss in Politikwissenschaft und einen BA in Rechtswissenschaften von der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB) und einen Master-Abschluss in Internationalem Privatrecht von der Universität von Buenos Aires. Er hat einen Postgraduierten-Fernstudiengang in Internationalen Beziehungen an der Harvard Extension School absolviert und Ausbildungsaktivitäten an der Akademie für Internationales Recht in Den Haag durchgeführt. Derzeit promoviert sie an der UAB zum Thema Anti-Korruption. Ihr Spezialgebiet konzentriert sich auf öffentliche Ordnung, Korruptionsbekämpfung, Transparenz und Geldwäscheprävention und kombiniert Berufserfahrung im öffentlichen und privaten Sektor mit akademischer Tätigkeit. Derzeit ist sie Delegierte für Wissenschafts- und Hochschulpolitik im Stadtrat von Barcelona.

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Video Launch Event: CoAct – 3 Jahre gemeinsames Forschen und Lernen
Um alle Aktionen zu feiern, die CoAct in den letzten zwei Jahren durchgeführt hat, nehmen Sie an der YouTube-Live-Stream-Sitzung teil, in der all die großartige Arbeit vorgestellt wird, die in den Bereichen psychische Gesundheit, Umweltgerechtigkeit, Beschäftigungsmöglichkeiten für Jugendliche und Gleichstellung der Geschlechter geleistet wurde. Dieses noch nie gesehene Video soll das Verständnis für alles erleichtern, was während des Projekts passiert ist, während Sie im Chat interagieren!
Besuchen Sie uns auf dem YouTube-Kanal des Global Innovation Gathering:
https://www.youtube.com/c/weareGIG

Citizen Social Science und zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen: Welche Tools für welche Ergebnisse?
Anmeldung https://forms.gle/fE5e4yb9ZxnXKfoNA
Im Jahr 2021 startete CoAct drei offene Ausschreibungen, um die Anwendung von Methoden und Werkzeugen der Citizen Social Science in Projekten zu fördern, die sich mit der Gleichstellung der Geschlechter in Berlin, Osteuropa und ganz Europa befassen. Jeder Aufruf hatte unterschiedliche geschlechtsspezifische Perspektiven und konzentrierte sich auf nachhaltige Städte und Gemeinden, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum sowie Gleichstellung der Geschlechter sowie Chancen und Risiken der Digitalisierung.
Jetzt ist es an der Zeit, über diese Erfahrungen nachzudenken, und dieses Panel wird sich auf die Ergebnisse der ausgewählten Projekte konzentrieren. Wie wirkte sich die Integration von Bürgerengagement und Gemeinschaftsbildung auf innovative Erfahrungen im Kampf gegen die Ungleichheit der Geschlechter in Europa aus? Welche Tools waren am effektivsten, um die besten Ergebnisse bei der Durchführung von partizipativer Forschung zu erzielen? Was waren die größten Herausforderungen bei der Einführung dieser neuen Methodik?
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des offenen Aufrufs zur Gleichstellung der Geschlechter werden erklären, wie sie CSO-geführte Methoden in ihre laufende lokale Arbeit integriert haben. Janine Richards, wissenschaftliche Mitarbeiterin, und Prof. Dr. Stephan Thomas von der Fachhochschule Potsdam werden über die Arbeit mit Founderland sprechen, einer in Berlin ansässigen gemeinnützigen Organisation, die sich auf den Aufbau eines intersektionalen Standards für Unternehmerinnen konzentriert. Momchil Baev, MPH, PhD von Sigle Step, wird erklären, wie die Organisation Citizen Social Science nutzte, um die allererste Studie über die Erfahrungen mit dem Arbeitsmarkt und der Qualität der Gesundheitsversorgung von transsexuellen und nicht-binären Menschen in Bulgarien durchzuführen. Stella Kasdagli, Gründerin von Women on Top, einer griechischen Organisation, die sich auf die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz konzentriert, wird darüber sprechen, wie sie Erkenntnisse und Daten aus der Einbeziehung von Bürgern in einen kollaborativen Prozess für ihr Projekt gesammelt hat. Cédric Lombion, Data and Innovation Lead bei der Open Knowledge Foundation, wird das Panel moderieren.
Sprecher
Mäßigung
Cédric Lombion, Open Knowledge Foundation
Cédric lebt in Bordeaux, Frankreich, und kam 2015 zur Open Knowledge Foundation. Als Leiter des School of Data-Programms war er für die Konzeption und Koordination einer Vielzahl von datengesteuerten Projekten verantwortlich. Er hat Projekte mit Institutionen wie der Weltbank, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der OECD und dem britischen Ministerium für internationale Entwicklung (DFID) durchgeführt oder ihnen Fachwissen zur Verfügung gestellt. Als Trainer hat er Schulungsprogramme in verschiedenen Bereichen wie Öl, Gas, Bergbau, öffentliches Beschaffungswesen und Journalismus geleitet. Er teilt sein Fachwissen regelmäßig auf internationalen Veranstaltungen, darunter die International Anti-Corruption Conference, die International Open Data Conference und der Open Government Partnership Summit. Cédric unterrichtet außerdem Postgraduierten an der Universität Bordeaux in Datenjournalismus. Bevor er zum Team kam, arbeitete Cédric als Projekt- und Community-Koordinator für Open Knowledge France und ist dort immer noch als Freiwilliger aktiv.
Diskussionsteilnehmer
Stella Kasdagli, Frauen an der Spitze
Stella ist Autorin, Gender-Expertin und Mitbegründerin von Women On Top, einer gemeinnützigen Organisation in Griechenland für die berufliche Entwicklung von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter im öffentlichen Raum. Stella ist auch eine veröffentlichte Autorin, Übersetzerin, Buchclub-Enthusiastin und Moderatorin wirkungsvoller Workshops zu beruflicher Entwicklung, Geschlechterfragen und sozialem Wandel. Zuvor studierte sie französische Literatur in Athen, Griechenland, und Medienwissenschaften in London und arbeitet seit mehr als 10 Jahren als Frauenzeitschrift und Online-Redakteurin. Sie ist eine IVLP-Alumna und Trägerin des Social Impact UK Alumni Award. Sie hat acht Bücher über die Stärkung von Mädchen, Frauen und Teenagern veröffentlicht und lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Athen.

Janine Vanessa Heinrich, Gründerland
Janine ist eine begeisterte Verfechterin von Diversity, Equity, and Inclusion (DEI) im unternehmerischen Ökosystem. Aufgrund ihres Kontakts mit der Startup-Welt durch ihr Studium und ihre persönlichen Bemühungen wurde ihr schnell klar, dass die unternehmerische Landschaft keine gleichen Wettbewerbsbedingungen bietet. „Um dem entgegenzuwirken, hat Janine es sich zur Aufgabe gemacht, Initiativen zu unterstützen und zu schaffen, die sich der Förderung unterrepräsentierter Gründer widmen. Im vergangenen Jahr hat sie mit Founderland gUG geforscht, um Veränderungen sowohl auf Mikro- als auch auf Makroebene zu fördern.

Momchil Baev, Einzelschritt
Momchil verfügt über mehr als acht Jahre Erfahrung im Gesundheitsbereich als Experte für öffentliche Gesundheit, Aktivistin und Praktikerin, einschließlich HIV/AIDS. Er hat sich der Forschung, dem Patientenzugang und der Qualität der Versorgung verschrieben. Während seiner gesamten beruflichen Erfahrung hat er sich auf Initiativen zur Interessenvertretung im Gesundheitswesen im Zusammenhang mit politischen Änderungen, Zugang zu Gesundheitsversorgung und Behandlung konzentriert. Fünf Jahre lang war er Leiter der Gesundheitsabteilung einer der größten Nichtregierungsorganisationen. Im Laufe der Jahre hat er verschiedene Aufgaben im Bereich HIV/AIDS wahrgenommen, darunter aufsuchende Arbeit unter den am stärksten gefährdeten jungen Menschen, Schulungen zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Aufklärung für junge Menschen im Alter von 14 bis 25 Jahren.

Stephan Thomas, FH-Potsdam
Stefan ist Professor für Empirische Forschungsmethoden am Fachbereich Sozial- und Erziehungswissenschaften der Fachhochschule Potsdam (Deutschland). Er hat ein Diplom und einen Doktortitel in Psychologie von der Freien Universität Berlin. Sein besonderes Interesse gilt partizipativen, transdisziplinären und angewandten Forschungsansätzen gemeinsam mit (marginalisierten) Bürgerinnen und Bürgern. Dazu gehören ein Peer-Research-Projekt mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und ein von Bürgern geleitetes Projekt zu Geschlechterungleichheiten.
